Samstag, 7. November 2015

Come undone, oder: irren durch den Wald

Alisa (von A to Z Photography) hat mich auf Grund eines Aufrufs von mir angeschrieben, in dem ich nach kreativen Fotografen gesucht habe. Warum? Es ist einfach schön seine Passion mit Leuten zu teilen, die ebenso empfinden. Ich finde das auch super wichtig für gute Fotos.
Sie wirkte gleich super sympathisch. Auch das finde ich sehr wichtig, bei freien Projekten muss man sich ergänzen. Nun denn,  nach einer langen Pause, da wir beide im Urlaub waren, fanden wir uns also zusammen. Schnell war ein Thema ausgearbeitet. Wir hatten ähnliche Ideen und so ging es sehr fix. Auch die Location war schnell gefunden - Alisa hat im internet recherchiert und einen tollen Fluss gefunden, der etwa eine Stunde Fahrt von meinem Wohnort entfernt ist. Sie bot auch sofort an, mich mitzunehmen, was es natürlich deutlich einfacher für mich macht, da ja auch unser Auto vor kurzem kaputt gegangen ist. Sie fragte mich auch, ob es OK. ist, wenn ein anderer, befreundete Fotograf, Robin von Mendel, mit kommt. Und sie schickte mir den Vertrag vorher zu. Was will man als Model mehr?? Eine unkomplizierte Vorbereitung, in der alles vorher abgeklärt wird - so soll es sein!
Am Abend vorher packte ich mich meine Sachen; so mache ich das immer. Nur das Make-Up blieb draußen, ich schminke mich vor einem Shooting immer zuhause, um dann beim Shooting selbst  Zeit zu sparen. (Ich muss mich dann höchstens nochmal nachschminken für das erste Set) Wie immer schminkte ich mich rechtzeitig vorher. Und ich packte auch ein Mückenspray mit ein, da wir an einem Fluss in einem Wald shooten wollten. Und mit 80 000 Mückenstichen nach Hause zu kommen, ist ja auch nicht so super. :D
Alisa und Robin holten mich also vom Bahnhof ab; und dann begann unsere Odyssee. Ja, Odysee. Wir wurden über einen Feldweg geschickt, der als Straße deklariert wurde. Zum Glück verstand ich mich mit beiden auf Anhieb super und so wurde es eine witzige Fahrt, bei der wir auch viel lachten. :)
Nachdem wir endlich am Ziel angekommen waren, war unsere Suche aber dennoch noch nicht am Ende. Wir mussten den Fluss auch noch finden. Irgendwann, nach ein paar extrarunden durch den Wald, fanden wir ihn aber.
Und wie begeistert ich war. Diese riesigen Steine waren einfach beeindruckend; gerade in der Masse! Robin und ich hüpften erstmal fröhlich von Stein zu Stein. Dann ging es los; alisa hatte zwei Kleider mitgebracht;  beide weiß und sehr verspielt. Ich zog mich also an und wir suchten uns ein paar schöne Plätze auf den Steinen. Nicht sehr bequem zu posen, aber was tut man nicht alles für tolle Fotos. :)
Zunächst blieben wir auf den Steinen. Doch wir hatten eigentlich ein Wassershooting geplant.. der einzige Haken: das Wasser war wirklich sehr sehr kalt.  Und ich meine damit WIRKLICH kalt. Ich wollte dennoch unbedingt die Wasser Fotos haben;  also stellte ich mich erstmal nur ins Wasser, und dann setzte ich mich auch hinein. Zwischenzeitlich dachte ich wirklich, dass es nicht mehr geht; aber: es ist letztendlich alles doch nur eine Kopfsache. Wir zogen unser Ding durch und danach wickelte ich mich schnell in Handtücher und stellte mich in die Sonne. So ging es.
Das letzte Outfit war schwarz, weswegen ich mich erstmal neu schminkte. Die Augen schwarz/grau und die Lippen dunkellila, so wie das blumenhaarteil, welches Alisa mir gegeben hatte. Dann zog ich noch ein Taillenkorsett über das Kleid und wir drapierten noch schwarze Stoffe unter dieses. Wir begannen damit auf dem Feld mit der schönen untergehenden Sonne im Hintergrund zu fotografieren. Alisa wollte auch für ihren kleinen Imagefilm ein paar Aufnahmen haben, also filmte sie mich auch noch dabei, wie ich auf dem Feld auf und ab ging.
Schließlich sollte der harte Teil kommen: ich sollte mich komplett in das eiskalte Wasser legen. Ich stand da also in dem Wasser und fror mir meine Füße ab und dachte drüber nach, wie ich mich mental denn darauf
vorbereiten sollte. Dann sagten Robin und Alisa, dass sie fertig sind. Und ich dachte mir: "Ach. Egal. Mach einfach." und legte mich komplett in das Wasser. Manchmal darf man nur nicht zu sehr nachdenken. Wirklich sehr unangenehm war nur, dass der Oberkörper auch so kalt war, so wechselte ich nach ein paar liegenden Aufnahmen wieder ins Sitzen. Es hieß ausharren. (Und dabei möglichst gut aussehen, selbstverständlich. Und posen. :) )ich war ehrlich erleichtert als die beiden sagten, dass sie das Set im Kasten hatten.
Schnell kletterte ich aus dem Wasser, trocknete mich ab und zog mir trockene Kleidung an. Es kam mir so wunderbar vor, wieder aus dem kalten Wasser zu sein. Letztlich packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg.
Ich muss sagen, dass dieses Shooting so eines war, weswegen ich ursprünglich angefangen habe mit dem Modeln. Es hat so unheimlich viel Spaß gemacht mit zwei so netten, kreativen und Talentierten Menschen zusammen zu arbeiten. Die beiden achteten auch immer darauf, dass es mir gut geht und betonten immer, dass wenn es mir zu kalt werden sollte, wir abbrechen. Wir haben sehr viel geschafft in den 4 Stunden Shooting. Und die Location war ein Traum! Es gäbe wohl nichts, was ich mir besser gewünscht hätte. Außer vielleicht die Temperatur des Wassers, aber jetzt, wo ich daheim meinen fettarmen, zuckerreduzierten, Soja - Chat - Latte trinke (Spaß; ich wollte auch mal cool sein, aber ich trinke "nur" einen kakao),  kommt mir das auch nicht mehr so schlimm vor.

Und wenn ich mich nicht ins eiskalte Wasser lege, wer denn dann? :)

Credits:
Model, Make-Up: Tessajeancook
Photo, editing: A to Z Photography
Assistant: Robin von Mendel Fotografie / Film

Trial to trier, oder: manchmal findest du auf dem Weg, was du suchst

Im Rahmen meiner Deutschlandreise fragte mich Andrej Koch von Photography by Andrej Koch ob ich auch in Trier halt machen würde; denn dort findet am 19.09.2015 ein Event der Universität Trier "Foto-Uni" statt. Natürlich nahm ich das Angebot da als Model für die Live-Shootings zu sein, bei dem Programm, was geboten war, an. Unter Anderem würden Jamari Lior und Calvin Hollywood dort Vorträge halten.

Ich investierte sehr viel Herzblut in die Planung, denn meine ursprünglich geplante Schlafmöglichkeit in Duisburg konnte dann doch nicht. Zum Glück fand ich dann aber Schlafmöglichkeiten in Würzburg, was zwar am Samstag eine Zugfahrt von insgesamt 11h versprach, das Ganze aber bezahlbar und möglich machte.
Das freiwillige soziale Jahr im Bereich Kultur hinterlässt Spuren.
Freitag fuhr ich also nach Würzburg. Relativ spontan fragte Gregor, bei dem ich ursprünglich von Freitag auf Samstag unterkommen wollte, ob ich Lust auf eine Hausfeier bei einem ehemaligen FSJ-Kollegen, Lucas, hätte. Mir war es egal, da ich vor Allem einen Schlafplatz brauchte und ich Lucas auch sehr gerne habe. Also landete ich spontan Freitag auf einer Hausfeier, die auch wirklich sehr schön war.

Am nächsten Morgen musste ich bereits um 7.34 Uhr mit dem Zug fahren, was bedeutete, dass ich nach 3 Stunden Schlaf mit der Straßenbahn los musste. Dann begann meine Zug Odysee von Würzburg über Frankfurt nach Neubrücke (Nahe). Ziemlich problemlos klappte alles und ich war pünktlich bei der Uni. Ich machte mir ziemliche Gedanken, da ich leider ein blaues Auge hatte. Ich hatte große Sorgen, ob das stören würde und setzte meine Hoffnungen auf die Visagistin vor Ort.

Visagistin Viktoria Janz bei der Arbeit
Ich wurde gleich von einer sehr netten Person durch den Backstagebereich geführt. Ich war schon ziemlich aufgeregt, aber das wurde ziemlich gut genommen. Nachdem ich angekommen bin und eine geraucht habe, wurde das vertragliche geregelt und ich rutschte früher bei der Visa hinein, eigentlich war ich um 15 Uhr dran. Die Visagistin war einfach klasse, sie zauberte ein wundervolles Make-Up und kaschierte mein blaues Auge grandios. Und so stand ich um 14 Uhr auch schon auf der kleinen Bühne bei einem Live-Shooting. Es war sehr ungewohnt und anstrengend. Gleichzeitig auf so viele Fotografen zu achten war sehr schwer! Aber ich denke, dass ich es ganz gut gemacht habe. Ich genoss die Erfahrung, wobei es für mich noch undefinierbar ist, ob es mir Spaß gemacht hatte, oder es nur anstrengend war.

Ein paar Mal fragten mich Fotografen dann auch noch, ob ich mit ihnen noch draußen Fotos machen will, auch das tat ich. Ansonsten lauschte ich Jamari Lior und Calvin Hollywood, von denen ich sehr begeistert war.

Ganz am Schluss kamen die letzten Models, die noch da waren nochmal gemeinsam auf die große Bühne. Auch das war sehr ungewohnt - und überwältigend. Man fühlt sich so wichtig!

Fazinierend fand ich vor Allem, dass ich schon ein bisschen "the odd one out" war. Ich bin kleiner als die meisten anderen Models und habe einen anderen Stil; dennoch wurde ich gut aufgenommen. Davon war ich begeistert.

Foto: Nathalie Alten Fotografie
Leider musste ich dann gleich noch weiter um meinen Zug zurück zu erwischen; dadurch konnte ich leider mit dem einen oder anderen Fotografen keine Fotos mehr machen. Doch habe ich mich sehr in die Landschaft verliebt und will so gerne nochmal zurück.

Auch die Zugfahrt zurück verlief ohne Probleme. Der liebe Tobias, den ich bei der Segelfahrt in Holland und auf meiner Geburtstagsfeier kennen und lieben gelernt habe, holte mich in Würzburg auch vom Bahnhof ab. Das wohl gemerkt um halb 12 nachts.

Und tatsächlich lernte ich in Würzburg eine sehr wichtige Lektion, wodurch das Highlight des Wochenendes nicht in dieser großen Erfahrung in Trier lag, sondern in dieser wunderschönen Stadt Würzburg.

Tobias hat eine wundervolle, klein Wohnung dort. Und einen tollen Balkon mit Hängematte, Sofa und Blick über die Stadt. Bei ihm angekommen bot er mir ein Bier an und wir fielen ziemlich fertig ins Bett. Entschlossen dafür, nichts all zu anstrengendes mehr zu machen, zeigte er mir eine tolle Dokumentation, die pures Fernweh auslöste. Sie war nur mit Musik unterlegt und zeigte fantastische Aufnahmen aus aller Welt. Es war sehr schön einfach da zu liegen, zu quatschen und Bier zu trinken. Tobias ist ein lange Zeit gereist und konnte sehr viel erzählen. Es war wirklich fazinierend. Beim zweiten Teil der Dokumentation schlief ich dann ein.

Am nächsten Morgen wurde ich sanft von der Sonne geweckt, da Tobi noch schlief, setzte ich mich auf den Balkon und schaute der Sonne hinter Würzburg beim Aufgehen zu. Danach ging ich duschen und machte mich fertig. So ging ich erstmal alleine auf Erkundungstour durch diese wundervolle Stadt. Wenig darauf hatte ich ein Shooting mit Ralf D. Wegener und Ralph Steffen Friedlein von netlife1.de . Die beiden waren sehr nett, gaben mir einen Kaffee aus und dann ging es los im Hafen von Würzburg. Die Zeit verging sehr schnell und wir lachten und redeten viel. Es war wirklich eine super Atmosphäre! Danach saßen wir noch im Burger King und ich bekam nochmal einen Smoothie geschenkt. Ich liebe es Erfahrungen auszutauschen. (:

Wieder bei Tobias lagen wir erstmal rum. Er hatte eine sehr leckere Kürbissuppe gekocht und ist allgemein ein super Gastgeber. Spontan beschloss ich nochmal einen Tag länger in Würzburg zu bleiben. Ich fühlte mich einfach wohl. Danach gingen wir abends zu der Burg hoch; und ich war begeistert vom wundervollen Würzburg. Natürlich war es auch ein Vorteil, dass mir ein Fotograf die Stadt zeigte; die haben ja bekanntlich ein Auge für schöne Stellen.

Abends schauten wir uns dann ein paar Filme an, die mich ebenso wie die Dokumentation am Tag zuvor begeisterten. Ich war ein bisschen verstört, da die Filme keine leichte Kost waren und ich sehr sensibel bin. Tobias kümmerte sich dann sehr lieb um mich. Allgemein gab es keinen Moment gab, in dem ich von ihm nicht begeistert war, er ist ein toller Mensch.

Am Montag wachte ich wieder von der Sonne geweckt auf und ich hatte spätestens da mein Herz an diese Stadt verloren. Tobi zeigte mir nochmal die Innenstadt und die Residenz in Würzburg und danach fuhr ich heim. Eine ziemliche Melancholie ergriff mich im Fernbus - ich fand die Stadt einfach wunderschön und habe die Zeit auch dank unheimlicher toller Gastgeber sehr genossen.

Foto: netlife1
Manchmal ist wirklich der Weg das Ziel. Wie meine Zeit in Würzburg; es war als Zwischenhalt gedacht und wurde dann zum besten Erlebnis meines Septembers bisher.(Später wurde es tatsächlich von Dresden getoppt, aber das wusste ich als ich diesen Eintrag schrieb ja noch nicht. :) )

Dienstag, 3. November 2015

Bliss; oder: Hoffnungsloser Kitsch, der mir dennoch viel bedeutet

Es wird ist an der Zeit, dass wir unseren Ängsten, Sorgen und unserem Hass entsagen und dem Leben in all' seiner Pracht die Möglichkeit geben sich zu entfallten.

Photo, editing: A to Z Photography
Betrachtet die Welt um euch wieder so, als wäre euch noch nie das Herz gebrochen worden. Verliebt euch aufs Neue in seine Farben, Formen, Gerüche und Geräusche. Ich verliebe mich in jede Stadt, jeden Menschen, jeden Augenblick - ich verliere mein Herz an all jenes, was ich erlebe. Ich liebe es den immer wiederkehrenden Weg nach Haus anzutreten, dieselbe Straße habe ich schon zum hundersten mal gesehen und trotzdem entdecke ich immer wieder neue Wunder. Und ich versinke in Städten, die ich das erste mal erblicke und ich will für immer verweilen – ich lasse ein Stück von mir in ihnen, damit ich mir Etwas mitnehmen darf, und wenn ich wiederkehre, dann wird mich begrüßen, was ich einst zurücklies und mir zeigen, was sich verändert hat. Ich lebe mein Leben und liebe es, und ich lasse mich fallen in das Leben derer, die ich liebe, ich zehre von ihrem Glück, lasse mich inspirieren und führen, gebe meine ganze Verantwortung ab, denn solange sie da sind, wird mir nichts passieren. Und dann erwache ich. Wie ein Schnitt werde ich abgetrennt, starre zurück und Tränen laufen mir über die Wange. Und dann lächel ich über mich selbst. Das Kind, was nicht loslassen kann – und ich hauche einen Kuss zurück für die Zeit, die ich verbringen durfte, lächel und gehe wieder in mein Leben.


Und auch das erfüllt mich mit Glück. Ich liebe den Moment in dem ich aus dem Fenster blicke und melancholisch an das Vergangene denke, und ich liebe den Moment in den ich verstehe, was ich erreicht habe - ich will der Mensch sein, der ich als Kind immer sein wollte. Und jedesmal wenn ich zurückblicke, merke ich, dass ich tatsächlich wieder einen Wimpernschlag näher an diesen Menschen bin.


Ich lebe für das wundervolle Geschenk des Lebens. Aus Achtung des Lebens wird Glück geboren. Gegenüber Anderen als auch einen Selbst. Ich habe aufgehört zu denken, dass ich etwas besseres wäre und ich habe aufgehört zu glauben, ich wäre schlechter. Beides zeugt von einer Arroganz, die kaum zu ertragen ist - wir wollen alle anders sein und machen uns dadurch zu einen weiteren Soldaten der Armee der Gleichen. Ich hasse aus reiner Selbstachtung nicht mehr; denn Hass und Wut wird uns nur in jenes verwandeln, was ihr zu hassen glauben. Die Menschen sind nicht schlecht, sie reagieren nur auf ihre Umwelt und eine Welt voller Hass und Zukunftsängste kann nur Menschen hervorbringen, die man allzu leicht hassen kann. Schaut sie euch an - kein Hass wird ihnen jemals wieder etwas anhaben, sie zu etwas besseren formen, denn sie sind abgehärtet und kalt. Und ich lebe nicht für den Hass. 

Wir sind Menschen, wir leben in der selben Welt, und wir sollten diese Welt und das Leben lieben. Hört auf euch zu hassen. Zu oft sind schlimme Taten aus Selbsthass entstanden. Zu oft verursachten wir zu viel Leid, um unseren Schmerz zu lindern und alles was daraus hervorgeht ist weiteres Leid und mehr Hass. Der Morgen an dem du in den Spiegel schaust und dich selbst lieben kannst, wird der Tag werden, an dem du glücklich wirst. Dein Glück hängt nicht an Jemand Anderen oder an materiellen Dingen. Am Ende deines Lebens wirst du nicht mehr wissen, ob und wann du am Ende des Monats nur Nudeln mit Tomatensauce gegessen hast, du wirst dich aber daran erinnern, dass du dein letztes Geld für 80 Portionen Nudeln mit Tomatensauce ausgegeben hast für eine umwerfende Feier mit fantastischen Menschen, an der ihr am Ende die Nudeln nicht gegessen habt. (Und dadurch hattest du dann dein Essen für die nächsten 80 Tage.)

Unnötige Ängste begleiten uns zu oft. Denn letztlich sind es nur selten Dinge, an denen wir gerade etwas ändern können. Also lasst es doch die Probleme deines zukünftigen Ichs sein. Und wenn man gerade darauf Einfluss nehmen kann, dann werdet mündig und agiert. Wir machen unser Schicksal selbst. Eure Träume werden seltenst von alleine wahr. Kämpft und macht etwas dafür. Aktiv. Erwacht aus dieser schrecklichen Passivität in der sich zu viele ausruhen und sich selbst bemitleiden. Aber macht dies ohne Angst. Denn die wird euch immer nur die Flügel nehmen. 


Ich habe eine Reise angetreten von der ich das erste Mal ohne Zweifel sagen kann, dass es die Richtige ist. Vielleicht gibt es kein Ziel. Ich merke, dass ich mich stetig weiterentwickle. Und ich merke, wie die Freiheit in mein Leben zurückkehrt. Ich lache ehrlicher als jemals zuvor und ich wache voller Leben auf. Voller Liebe. Ich habe mich losgesagt von der Angst, die doch viel zu lange mein Leben definierte und ich weine nur noch in dem Bewusstsein, dass ich eines Tages wieder nicht mehr weinen werde. Wenn ich nun also diesen Text vervollständige mit Tränen in den Augen und mir wieder Bilder in den Kopf kommen, die mich noch mehr weinen lassen, dann weine ich nicht mehr aus Trauer. Ich weine darum, dass ich überfordert bin, ich weine, weil ich weiß, dass ich noch nicht fertig bin. Wie alle Menschen bin ich nicht frei von Angst, aber ich lasse mich nicht mehr beherrschen. Ich habe Angst vor dem Glücklichsein, doch ich akzeptiere sie, und das nimmt ihr allen Fahrtwind. Sie wird mir nichts mehr anhaben.


Ich habe mein Herz verloren und will es gar nicht mehr wieder, denn es ist das Beste, was mir jemals passiert ist und mir jemals passieren wird. Ich habe mich in dieses Leben verliebt. Trotz aller Widrigkeiten und Allem, was mir widerfahren ist, trotz aller Prognosen, der Menschen, die sagten, ich werde niemals glücklich sein, den Dogmen, die man meinem Leben auferlegt hatte, dabei allen voran meinen eigenen, dass ich niemals ältere als zwanzig werden würde und sowieso kein Glück verdient hätte, zu Trotz. Hätte man es mir mit Zwölf oder Dreizehn erzählt, dass ich jemals so einen Text verfassen würde, ich hätte gelacht, aber es wäre nicht dieses ehrliche Lachen gewesen, was ich nun mein eigen nennen kann, sondern ein kaltes, verzweifeltes, von Hass und Trauer erfülltes Lachen. Inzwischen glaube ich daran, dass ich eine schöne Seele habe. Und aufeinmal scheinen Träume nicht mehr unerreichbar zu sein.


Ich danke denjenigen, die mir zeigten, dass das Leben schön ist.

Ich danke den schönsten Menschen dieser Welt, auch wenn sie es vielleicht niemals realisieren werden, welches Geschenk sie mir gegeben haben.

Danke dir Benjamin, 
der du mit deiner gelebten Philosophie der "Probleme des Zukunftsbenni" Recht behalten solltest. 
Danke dir Paul, 
der du stetig da warst.
Danke dir Michel-Philippe,
der du das Tor zu einer anderen Welt geöffnet hast und Gedanken formtest, welche ich nie zuvor erdacht habe. 
Danke dir Glenn, 
der du wohl unbewusst und deswegen umso schöner meinen Befreiungsschlag eingeleitet hast,
und danke dir, Stephan,
der du mir zeigtest, dass das Leben schön ist. 
Ich hoffe ihr vergebt mir, was ich mir von euch mitgenommen habe, denn ich habe niemals vor, es zurückzugeben.

Und ich danke Denjenigen, die mir überhaupt die Chance auf ein Leben wie dieses gaben,
Manuela und Gunter.

Anmerkung:
Die Bilder die ich hier verwendet habe, stammen aus meinem Shooting mit Lia und Alisa im Schloss Hummelshain - sie drücken für mich genau jenes aus; innere und äußere Schönheit, das Lossagen von Ängsten und Hass, das Aufblühen von Träumen... Aufbegehren und Befreiung. Das ist nur meine Meinung zu den Bildern, und der eigentliche Blog zum Shooting mit den beiden wird noch folgen. Ich verlinke ihn dann hier. Natürlich müssten hier Bilder von eben jenen wundervollen Menschen zu sehen sein, denen ich so viel verdanke, doch  eigentlich wissen diese ja selbst, wer sie sind.

Credits:
Photo, editing: Liancary.
Model, Make-Up: Tessajeancook
Assistant, Hair: A to Z Photography
Dress: Aviatrix
Location: Schloss Hummelshain